Elektroschrott als Rohstoff

Betrachten man fossile Rohstoffe wie Kohle oder Erdöl, sind diese nach ihrer Nutzung endgültig verloren. Bei Metallen ist dies anders. Meist lassen sich diese ganz einfach wiederverwerten und können später für neue Geräte wieder verwendet werden. Meist ist dies sogar billiger als die Herstellung aus Erz. Unser Elektroschrott  hat das entsprechende Potential, wird aber meist zu wenig genutzt. Dies sollte sich ändern.

Jedes Jahr fallen viele Millionen Tonnen an Elektroschrott an. Hier findet man riesige Mengen an Kupfer, Kobalt, Gold, Silber und Platin, wie man sie sonst nirgendwo finden kann. Betrachtet man nun eine Tonne Elektroschrott, sind hier circa 30 Gramm Gold, 140 Gramm Silber und 70 kg Kupfer enthalten. Allein dies hätte bereits einen Wert von mehr als 1.500 Euro. Weitere Stoffe kommen noch hinzu. 

 

Handys sind noch wertvoller. Hier finden Sie in einer Tonne 92 kg Kupfer, 2,5 kg Silber, 240 Gramm Gold und 38 kg Kobalt. Das ist ein Wert von mehr als 10.000 Euro. Das führt dazu, dass man hiermit viel Geld verdienen kann. Allerdings finden nur fünf Prozent der verkauften Handys den Weg in die Recyclingbetriebe. Alle anderen landen im Hausmüll oder liegen als Ersatzgeräte in Schubladen rum. 

Das Problem mit dem Elektroschrott

Allerdings ist der Elektroschrott nicht nur viel wert, sondern bringt auch Probleme mit sich. Die vielen enthaltenen Bauteile beherbergen auch umweltschädliche und giftige Werkstoffe. Dies sind zum Beispiel Cadmium, Blei oder Quecksilber. Dies ist eine große Herausforderung für die Recycler in der Branche. Denn die Hersteller machen sich kaum Gedanken darüber, wie die Geräte später wiederverwertet werden können. Das nächste Problem ist das schnelle Wachstum und der Verkauf der Geräte. Immer neue Technologien erfordern neue Geräte was dazu führt, dass ein durchschnittlicher PC nur noch zwei Jahre in einem Haushalt steht. In den 90er Jahren waren das noch sieben Jahre. 

 

Dadurch wachsen die Berge an Elektroschrott fast dreimal schneller als der andere Abfall. Immer wieder kommen neue Bauteile auf den Markt, die auch immer wieder neue Materialien enthalten. Umso schwieriger wird es für die Verwertungsbetriebe.

Die Basler Konvention regelt nun in einem internationalen Umweltabkommen den Transport gefährlicher Abfälle in andere Länder, damit der Schrott nicht mehr illegal entsorgt werden kann. 170 Länder sind bisher beigetreten. Trotz allem gelangen jedes Jahr 150.000 Tonnen an Elektroschrott illegal meist nach Afrika oder Asien. Für die Schrotthändler ist dies ein sehr gutes Geschäft. Für die Menschen in den Ländern bringt es nur Nachteile. Die Geräte werden unkontrolliert demontiert und der Restmüll landet einfach auf Halden. Dadurch werden die Gesundheit der Menschen und die Umwelt deutlich belastet. 

Die Zukunft

Mit der richtigen Technik könnten bereits in naher Zukunft noch viele weitere Metalle aus den Elektrogeräten wieder verwertet werden. Die Rohstoffpreise an den Weltmärkten steigen immer mehr an und die Ressourcen werden knapper. Aber auch viele Rohstoffe gehen durch die illegalen Transporte in andere Länder verloren. Am Elektroschrott erkennt man aber deutlich, dass sich einiges ändern muss. Was früher einfach Müll war, ist heute begehrter denn je.